Frühjahrskur für's Pferd -Was hat es eigentlich mit Bitterkräutern auf sich?


🐎🌱Frühjahrskur für’s Pferd - Was hat es eigentlich mit Bitterkräutern auf sich?!🌱🐎


Der Schnee schmilzt, die Temperaturen steigen, die ersten Pflänzchen sprießen. Nachdem der Stoffwechsel unserer Pferde in den vergangenen Monaten eher “auf Sparflamme” lief, weil in der Winterzeit das Futter nicht so vitamin- und wirkstoffreich ist, fängt er jetzt umso mehr an zu arbeiten. Es ist nun also die beste Zeit, den Stoffwechsel bei seiner Tätigkeit zu unterstützen, vor allem, wenn sie nicht auf natürlichem Wege die Möglichkeit haben, sich selbst mit stoffwechselfördernden Pflanzen zu versorgen, was bei den heute oftmals begrenzten Möglichkeiten der Pferdehaltung leider der Fall ist.


Wie unterstützen nun aber bestimmte Pflanzen und Kräuter genau diese Vorgänge?

Pferde haben bekanntlich keine Gallenblase. So wird die Galle von der Leber direkt in den Darm abgegeben. Bitterkräuter unterstützen insofern, dass sie die Gallenproduktion anregen und so für eine Reinigung der Leber sorgen. Und nicht nur das! Bitterstoffe haben zudem eine positive Wirkung auf den Darm bzw. die Darmschleimhaut, da sie kontrahierend wirken und so Entzündungen vorbeugen und/oder beruhigen.


Im Folgenden findet Ihr einen kleinen Überblick über wichtige Bitterstoffe, die Ihr Eurem Pferd kurweise (meine Pferde erhalten 1 Handvoll (das Pony ½) Bitterkräuter über 6 Wochen, sehr viel länger sollte es nicht sein, da zum Einen die Wirkung gemindert sein, zum Anderen auch eine Sensibilisierung auftreten kann) geben könnt.

Wichtig ist zudem, dass Ihr hochwertige Kräuter füttert. Bei günstigen Anbietern findet Ihr mehr Stängel als etwas von dem gesunden Kraut: Spart nicht am falschen Ende!


⚠️Achtung bei Magenpatienten: Hier sind Bitterstoffe mit Vorsicht zu genießen, weil sie die ohnehin permanente Produktion von Magensäure noch verstärken. In diesem Fall kann man zusätzlich schleimstoffbildende Saaten wie z.B. Leinsamen (aufgekocht!!) füttern, um die Magenschleimhaut zusätzlich schützen. Mein Magenpferd bekommt ca. eine Stunde vor der Bitterkräutergabe ein Mash aus Leinsamen, Haferflocken und entmelassierten Rübenschnitzeln, was sich als für unseren Fall beste Varainte herausgestellt hat.


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Beifuss: Förderung der Verdauung und Durchblutung des unteren Bauchbereiches. ⚠️Achtung bei trächtigen Stuten: Wehenfördernd!


Löwenzahn(-wurzel): harntreibend, galleflussfördernd, appetitanregend


Engelwurz: desinfizierend, gallesflussfördernd, krampflösend


Tausendgüldenkraut: allgemein regt es sowohl die Speichelsekretion, die Magensaftproduktion als auch die Aktivität der Leber und die Gallenproduktion an, zudem wirkt es entzündungshemmend


Schafgarbe: regt Gallenfluss an, entkrampfend


Wermut: harntreibend, entzündungshemmend, generell verdauungsanregend


Kalmus: verdauungsfördernd, unterstützende Wirkung für Atmungsorgane


Fieberklee: Stärkung der Leber durch vermehrte Freisetzung und von Speichel, Galle und Magensaft, soll auch bei Schmerzen und Entzündungen wirken


Engelwurz: regt Gallensekretion an und desinfiziert den Darm, ist zudem krampflösend


Queckenwurzel: wirkt durchspülend auf die ableitenden Harnwege, entwässernd


Es gibt natürlich noch eine Reihe weiterer Bitterkräuter; hier sind die aufgelistet, die ich für meine Pferde zusammenstelle.

Fertigmischungen gibt es natürlich auch, wie ich weiter oben schon schrieb bitte darauf achten, dass sie qualitativ hochwertig sind und so auch eine Wirksamkeit gewährleistet ist!